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Retainer bei jungen Frauen problematisch

Seit einigen Jahren haben wir immer häufiger Patientinnen gehabt, bei denen nach Abschluss der kieferorthopädischen Behandlung ein so genannter ‚Retainer‘ eingebaut worden war, um die erreichte Position der Zähne zu halten.
An sich ein ganz logischer und einleuchtender Abschluss der ja oft aufwendigen und zeitraubenden Gebiß-Repositionierung. Man kann gut verstehen, dass alle Beteiligten das mühsam Erreichte fixieren wollen.Retainer im Unterkiefer 

Oft geht das auch gut – aber eben nicht immer. Zähne, Hals und statische Basis (das heißt die Auflageebene des letzten Lendenwirbels auf dem Becken) müssen zusammenpassen. Wenn nun eine Haltungsasymmetrie vorhanden ist – und nicht immer ist dies ganz ausgleichbar – wird auf die Zähne von der Haltung her Druck ausgeübt, dem diese dann durch wandern in eine optimale Position nachgeben.

Nun ist diese Position nicht immer ’schön‘, d.h. es kann sein, dass die Zähne dann eben etwas verkantet dastehen. Dass dann manche jungen Frauen unzufrieden sind kann man nachvollziehen.
Der Retainer, den die Kollegen Kieferorthopäden dann anbieten, fixiert aber die Zähne gegen diesen Einfluss so, dass es zu Spannungen kommen kann. Wir haben bei diesen Patientinnen nachweisen können, dass die geklagten Beschwerden – meist migräneartige Kopfschmerzen – von Verspannungen im Kaumuskelapparat ausgelöst waren und zuverlässig Besserung erreicht, wenn die Retainer ausgebaut wurden.Man muss dann halt abwägen, was wichtiger ist.

Zudem ist die Beobachtung, dass die Zahne ’nicht da bleiben wollen‘, wo sie mittels harter oder sanfter Kraft buxiert wurden, eher als Aufruf zu begreifen, besser nachzuschauen. Man findet dann häufig Spannungs- Ursachen, die man ungleich eleganter angehen kann. Einfach nur das Gebiß sehen und den Rest des Körpers ausblenden ist auch bei den Kieferorthopäden heute nicht mehr die Norm, aber eben doch noch häufig genug.

Unserer Erfahrung nach spielt es dabei auch keine Rolle, ob die eingeklebten Drähte nun ‚weich‘ oder weniger weich sind. Ihre irritierende Wirkung haben sie alle Mal.


2 Kommentare zu „Retainer bei jungen Frauen problematisch“

  • Der Kommentar ist hervorragend und gut begründet. Ergänzend, die Klebestellen und Drähte regen zu falschem Zungenverhalten an es entwickeln sich Habits. Wenn das Schluckmuster aus dem Ruder läuft kann das das komplette Programm an Symptomen auslösen die unter CMD subsummiert werden. Warum das nur bei jungen Frauen Auswirkungen haben soll, bleibt mir allerdings verschlossen.
    MFG Norbert Vogel

  • Heidi Leidig:

    Ich kann den Vorgang bestätigen. Habe seit vier Monaten einen Retainer im Oberkiefer. Kurz darauf begann meine Zunge krampfhaften Druck auf den Gaumen auszuüben.
    Ich sah noch keinen Zusammenhang.
    Seit vier Wochen habe ich Schwindelanfälle. Der Hausarzt und der Internist können bei mir keine organischen Uraschen finden.
    Ich werde den Retainer entfernen lassen. Der Traum von der schönen Zahnfront ist diesen Preis nicht wert.
    Ich bin übrigens 66 Jahre alt.

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