PrivatPraxis 
Huhnsgasse 34 
50676 Köln 

Dr. med. B. Küsgen 
Orthopädie | Chirotherapie 
  Lebenslauf

Dr. med. H. Biedermann 
  Chirurg   | Chirotherapie
Lebenslauf

Dr. med. H.J. Schmitz 
Allgemein- Sport- & Umweltmedizin | Chirotherapie 
  Lebenslauf

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Bitte beachten: Die Parkplätze auf dem Gelände gehören zum Nachbarhaus, nicht zur Praxis - leider. 

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Heiner Biedermann

Hier eine Zusammenfassung meiner  bisherigen Tätigkeiten, und eine Publikationsliste:

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Eadweard Muybridge

Den Namen kann man sich spätestens dann gut merken, wenn man über den skurril geschriebenen Vornamen gestolpert ist und erkennen mußte,  daß er richtig geschrieben ist…

Jeder, der sich mit Fotografie – und vor allem mit deren Geschichte – auskennt, hat diesen Lernprozeß gemacht. Wie Sie schon an unseren Websites manmed und pph34 (für die Forschung ersterer, für Praxis und Patienten letzterer) vielleicht konstatiert hat ist die Bewegungsanalyse, der sich Muybridge verschrieben hatte, uns lieb&teuer – ist doch die Beweguung und deren (Fehl-)Funktion zentrales Anliegen unserer Arbeit. Die Arbeiten Ralf Baikers und ein Litho von Muybridge’s Arbeiten dokumentieren das.

Seine Bücher „Animals in Motion“ und „The Human Figure in Motion“ gehören zur Standardausrüstung jeder ‚ordentlichen‘ Foto- Bibliothek. Sein Lebensweg, den man bei Wikipedia nachlesen kann, ist – milde gesagt – mit ups&downs. Es ist doch beruhigend, daß Andere auch einen langen Atem haben mußten ..

Bewundernswert ist auch, mit welcher Akribie und Geduld er sich lebensjahrzehntelang mit dem Thema ‚Bewegung‘ beschäftigte. Heute haben wir ungleich einfachere Mittel, Gleiches darzustellen und zu archivieren – und man hat den Eindruck, daß dieses leichtere Arbeiten zum Kurzschluß verführt hat, „Daß es ja nicht wichtig ist!

KiSS in späteren Jahren

Immer wieder wird – nicht zuletzt von Versicherungen – die Behauptung in die Welt gesetzt „Ein Mal KiSS, immer KiSS„.

Aus einem Chirurgiebuch des 19.Jhd.

Das ist natürlich verführerisch, dies zu vermuten; vor allem für diejenigen, die damit die Ansprüche ihrer Kunden abwimmeln zu können glauben. Ob das eine sachliche Basis hat, untersuchten wir vor einigen Jahren und haben es auch veröffentlicht (Bie_Kue_Langzeit_13). Dabei stellte sich bei einer doch nicht kleinen Stichprobe (+- 200 junge Erwachsene, die als Baby behandelt worden waren) heraus, daß sie eher besser abschnitten als der Altersdurchschnitt.

Man kann natürlich aus solch einer kleinen Studie, die mit den begrenzten Mitteln einer niedergelassenen Praxis erstellt wurde, nicht allzu viele ‚harte‘ Schlüsse ziehen,  Diesen Beitrag weiterlesen »

Neue Kunst in der Praxis

Kunst_Empfang_H34
Alles neu macht der Mai –

 

könnte man sagen. Aber der linke Teil dieser Wand hängt da schon seit letztes Jahr und die Geschichte der drei Video-Screens rechts geht auch schon bis in den Winter zurück.

Wer unsere Websites (neben diesem noch www.manmed.de für die Forschung und www.manmedshop.de fürs Kommerzielle) schon mal angesehen hat weiß, dass wir eine große Affinität zu Muybridge haben. Diesen Beitrag weiterlesen »

Hospital – Bilder & Bemerkungen

Bilder aus den Siebzigern & Achtzigern und Texte von heute

Bilder aus den Siebzigern & Achtzigern und Texte von heute


Das Buch heißt wie es heißt, damit es auf deutsch und englisch paßt – könnte man sagen.

Aber es heißt auch so, weil damit das Thema – denke ich – ganz gut aufgegriffen ist: Hospitality, Gastfreundschaft, eine ganz ‚altmodische‘ Idee, stand an der Wiege des Krankenhauses. Wird heute oft vergessen – insofern ist es wohl ganz gut, hin&wieder daran zu erinnern.

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H. Biedermann: Ein Familien-Fotoalbum Köln auf dem Weg ins Wirtschaftswunder

Dies gehört nicht im strengen Sinne ‚zur Praxis‘ – bis auf die Tatsache, dass eine gewisse personelle Nähe nicht zu übersehen ist. Am 26. April wurde im Stadtmuseum Köln (im alten Zeughaus) obiges Buch vorgestellt:
Fotos der 50ger Jahre aus dem Fundus der Familie Prümm

 

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Familientraditionen

…sehen wir fast täglich in unserer Arbeit. Häufig ist es so, dass erst der Nachwuchs gebracht wird, die ganz kleinen mit ihren KiSS- Problemen, die Schulkinder mit Wahrnehmungs- und Koordinationsschwierigkeiten. Vieles von dem, was anderen Ortes als Hyperaktivität oder Aufmerksamkeitsstörung aufgefaßt wird, hat eben auch und vor allem einen Zugang über die Wirbelsäule. Diesen Beitrag weiterlesen »

Heinz- Jürgen Schmitz

Mit Heinz- Jürgen Schmitz (genannt: René) haben wir einen neuen ‚alten‘ Kollegen mit an Bord, der unser Spektrum um einige interessante Facetten erweitern wird.. (Lebenslauf H.J. Schmitz)

Fünf Jahre Praxis

Ist schon fast beängstigend, wenn man sich gewahr wird, dass wir nun seit Ende 2004 in den definitiven Praxisräumen sind; vorher im Vorderteil des Hauses in einem Notquartier auf 50qm den ganzen Sommer über. Dabei konnten wir die Baufortschritte aus nächster Nähe beobachten und so entstand dieses Bild, was den Innenraum der Praxis zeigt. Einziger Orientierungspunkt ist die Säule…

Praxis- Innenraum im Rohbau (April '04)

Praxis- Innenraum im Rohbau (April '04)

Wie immer war die Zeit zu knapp und das Budget zu niedrig und es wurde Weihnachten, bis wir dann in die neuen Räume konnten. Gerade die letzten ‚Kleinigkeiten‘ brauchen halt sehr lange, und wenn man da nicht die Nerven behält und vorschnell rein will ärgert man sich nachher jahrelang. Was nicht heißen soll, dass das nicht Nerven gekostet hat…

Trockenbau-Phase des Hauptraums der Praxis

Trockenbau-Phase des Hauptraums der Praxis

Anfang 2005 konnten wir dann peu à peu mit der Inneneinrichtung beginnen – besonders freuten wir uns über die Bildwand vorn dran, die unser Schmid Markus Pazic liebevoll nach meinen Vorgaben maßanfertigte.

Natürlich (und hoffentlich) ist der Ausbau der Praxis nie ganz fertig. Es soll ja wachsen und sich verändern, und so kamen im Lauf der Zeit etliche Dinge hinzu, an die wir zu Beginn gar nicht gedacht hatten. Zum Beispiel das bei Kindern enorm beliebte Pferd neben dem Empfang. Es hatte schon Jahrzehte harten Einsatzes in einer düsseldorfer Schule hinter sich und war wohl auf ein ruhiges Dasein in einem Design-Loft eingestellt… Aber nein, bei uns gehts munter weiter. Jeden Tag erklimmen dutzende Kinder seinen Rücken, während die Eltern die unvermeidlichen An- und Abmeldeformalitäten erledigen.

Historisches

Geschichte der Huhnsgasse und ihrer Umgebung


(mit herzlichem Dank an Martin Stankowski, der viel zur Recherche beigetragen hat)
Der Innenhof der Huhnsgasse 34 vor der Renovierung

Huhnsgasse 34 im Frühjahr 2003

In dem Gebäude, wo sich heute unsere Praxis befindet, war vorher eine Kreuzworträtsel- Druckerei untergebracht. Nach den Zerstörungen des Bombenkriegs war der Häuserblock der Huhnsgasse 34 als einziger in der Umgegend stehen geblieben und unmittelbar nach ’45 mehr schlecht als recht repariert worden. Verkleinerte Fenster, an die Fassade angeschraubte Lifte und allerlei Grün, was sich in Jahrzehnten zwischen den Fugen eingenistet hatte. Die Hoffläche wurde zum Parken, für viele Müllcontainer und allerlei Schuppen genutzt. So fanden wir das Gebäude vor, man braucht da schon ein bißchen Fantasie, um das Potential zu sehen…

Der alte Herr Feldmann hatte nach dem Krieg hier angefangen und in all den Jahrzehnten die Silben- Schweden- und Kreuzworträtsel herausgegeben, die ihm von fleißigen AutorInnen (meist pensionierten Lehrerinnen) geliefert worden waren. Er legte übrigens bis zum Schluß Wert auf ‚handgemachte‘ Rätsel; die Computer- generierten Teile waren ihm ein Graus…

Dieser Schreibtisch steht da, wo heute das vordere Behandlungszimmer ist

H. Feldmann in seinem Büro

Über zwanzig Arbeitnehmer waren hier in den besten Zeiten beschäftigt, und noch heute steht im Keller eine Heidelberger Tiegeldruckmaschine als Nachlass, die wir in Stand gesetzt haben und – viel zu wenig – auch gebrauchen. Auch in der Praxis haben wir diverse Handdruckmaschinen und einen kompletten Bleisatz (der allerdings aus einer anderen Druckerei stammt). Hier hilft uns Ralf Liebe, der mit seinem Engagement für den Bleisatz spontan seine Unterstützung anbot . So können wir zumindest ein bisschen an diese Tradition erinnern.

Das ‚Biotop‘ der Druckerei war schon einen Besuch wert und ich bereue heute zu tiefst, dass ich nicht viel mehr Bilder machte. So bleiben vom Sekretariat nur wenige Schnappschüsse, die die Symbiose zwischen den beiden Sekretärinnen und ihren Sittichen dokumentiert, vom ’speziell aufgeräumten‘ Schreibtisch ganz zu schweigen. Ich konnte verstehen, dass es allen schwer fiel, sich von diesem Arbeitsplatz zu verabschieden.

Sekretärin und Vögel

Sekretariat der Kreuzworträtsel- Druckerei

Feldmann hatte die Gebäude der Firma Boonekamp abgekauft, die in den Jahrzehnten vorher (im Adressbuch seit 1919) hier Schnaps und Pralinen gefertigt hatte. Auch ein ehrenwertes Gewerbe. Davor ist in der Huhnsgasse 34 eine Firma für Wassertechnik zu finden. Der Wasserturm (in dem jetzt das bekannte Hotel untergebracht ist) liegt ganz in der Nähe und war zu seiner Zeit eine revolutionäre Neuerung, die die Versorgung der Südstadt mit sauberem Wasser sicherstellte.
Das Gebäude dürfte in der zweiten Hälfte des 19. Jhds. gebaut worden sein (ca. 1890), als die Schleifung der alten Festungswälle Platz schaffte für die Ansiedlung von Industrie und Gewerbe. Vorher war die Huhnsgasse der Zugang zum Weyertor, von dem aus die Straße nach Südwesten führte. Dieses Tor war kein sehr wichtiger Verkehrsknotenpunkt, trotzdem fanden sich dahinter die üblichen Abspannungen und – damit die Wartenden nicht durstig blieben – an den Straßen kleine Brauereien. Vor der Mitte des 19. Jhds. existierte hier noch keine dichte Bebauung. Kleine Häuschen standen am Straßenrand, dahinter waren Obstgärten. Gemüseanbau oder Weinreben, deren Produkt nicht umsonst als „sürer Hungk“ bekannt war…
Aber die Nähe des Stadttores zog auch andere an, und so ist für diese Gegend auch ein Straßenstrich und diverse Abortgruben dokumentiert (s. Karte „Gebührkaule“ = Abfallgrube). Etwas weiter die Strasse runter wurde es dann schon ehrenwerter: Seit dem 15. Jhd. ist dort eine Schule nachgewiesen, just da, wo noch heute Schulbänke stehen.

Zu Beginn des 19. Jhds, fand auch die Umtaufe der Hundsgasse in die Huhnsgasse statt. Hatten wir ursprünglich an einen Schreibfehler Napoleonischer Katasterbeamter geglaubt, wurden wir von Martin Stankowskis Recherchen eines Besseren belehrt:
Wallraff hatte sich damals zum Ziel gesetzt, hässliche oder „prejorative‘ Namen Kölner Straßen und Plätze zu verschönen. So wurde aus dem Pissgässchen die Komödienstraße und aus dem Hundegasse eben die Huhnsgasse.

Was es mit dem ursprünglichen Namen auf sich hatte ist nicht sicher festzumachen. Mehrere Möglichkeiten bestehen:
‚hun‘ bedeutet braun, morastig, was der Gegend sicher angemessen war. Eine andere Etymologie geht dann auf die Bedeutung junger Bär, Bursche zurück um schließlich ganz einfach auch auf den Hund zu kommen, als blöder Hund, fauler Hund oder feiger Hund ja nicht sehr gut beleumundet. Weshalb die Umbenennung in Wallraffs Sinne verhindern sollte „dass Touristen von der Plattheit der Kölner abgestoßen werden“ – ganz in unserem Sinne.
Das ganze Gebiet gehörte in dieser Zeit zu Klosterbesitz, wahrscheinlich zu St. Mauritius. Dieser Heilige, der ja als Afrikaner ein ganz früher ‚Immi‘ wäre (wie man in Köln die Zugereisten nennt) hatte seine Kirche gleich außerhalb der Römermauer nördlich von uns. Wo wir heute sind war auch das Gräberfeld, das an die römische Tradition anknüpfte, seine Verstorbenen am Rande der Ausfallstraßen beizusetzen. Im römisch-germanischen Museum sind etliche der Grabstellen ausgestellt.

Huhnsgasse im 16. Jhd. (aus Keussen, kölner Topographie)

Huhnsgasse im 16. Jhd. (aus Keussen, kölner Topographie)

Schon ab dem 13. Jahrhundert lag unser Areal innerhalb der Stadtmauern. Vorher war die Stadtgrenze jenseits des Mauritiussteinwegs, der dann südlich in den Rothgerberbach übergeht und so die römische Stadtmauer markiert.
Doch schon viel früher war hier Betrieb: die Hundegasse war die Verlängerung der Luxemburger Strasse Richtung römisches Stadttor, und über diesen Militär- und Handelsweg war Köln mit Zülpich (Tolbiacum) und Trier (Augusta Treverorum) verbunden.

So sitzen wir mit unserer kleinen Praxis eigentlich an einer ganz guten Stelle:
Mitten in einem alten Knochenfeld aus der Römerzeit, vor den Stadtmauern der Römer – wo die Feldscher und Chirurgen in Friedenszeiten hingeschoben wurden) und in Gebäuden, die schon allerhand Anregendes für Körper und Geist produzierten.

Wir werden uns bemühen, diesen Traditionen gerecht zu werden…

Köln, November 2005
H. Biedermann