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Retainer- Fernwirkung

Aus gegebenem Anlaß soll hier – mal wieder – unser nicht- kieferorthopädischer Standpunkt zu Retainern dargelegt werden.


First things first: Retainer werden mit der Überlegung eingebracht, daß man (natürlich) die Zähne auch langfristig da haben möchte, wo man sie in jahrelanger mühsamer Arbeit hinbugsiert hat. Das ist ja auch nicht mehr als wünschenswert. Die Frage sei aber erlaubt, warum die Zähne nicht da bleiben wollen, wo man sie nach Abschluß der KFO (Kieferorthopädie) stehen. Hier fällt es uns (als nicht- Kieferorthopäden) vielleicht manchmal leichter, einen ‚weiteren‘ Blick zu haben.

Es gehört heute zur Ausbildung der KFO, den gesamten Organismus als Ursache von Spannungen im Kau/Kieferbereich im Auge zu behalten, aber die KFO ist natürlich auf ‚ihr‘ Gebiet konzentriert.

Wir haben in all den Jahren nicht von relevanten Zahnverschiebungen nach Entfernung des Retainers gehört, nachdem wir die Wirbelsäule im Rahmen des Möglichen in Ordnung gebracht hatten. Da drückt oft der Schuh!

Gerade, wenn schon vor der KFO- Behandlung Beschwerden bestanden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß eben diese Probleme wieder hochkochen. Nicht selten ist es auch so, daß latente Schwierigkeiten durch diesen ‚letzten Tropfen, der das Faß zum Überlaufen bringt‘ erst zu Tage treten. Hat zum Beispiel jeder Zweite in der Familie eine Migräne, kann man davon ausgehen, daß der Retainer die Migräne nicht verursacht, aber nicht selten auslöst.

Glücklicherweise haben wir diagnostische Tests, um einen eventuellen Verdacht zumindest teilweise zu erhärten. Nicht jeder Retainer muß Ärger machen, und wenn wir bei der Untersuchung keine Anhaltspunkte dafür finden, dann lassen wir ihn auch in Ruhe.

Auch die Vorgeschichte, das heißt das Muster der Beschwerden gibt uns Hinweise auf die Relevanz. Man kann es sich also nicht so einfach machen, ‚einfach mal‘ den Retainer zu entfernen – aber man sollte daran denken. Und wenn sich Anhaltspunkte ergeben dann ist es eben eine Möglichkeit; wenn die Anhaltspunkte greifen, sollte man aber die Chance nützen. Im Extremfall kann man ja ausprobieren: Wenn nach einigen Tagen keinerlei Veränderung der Situation zu spüren ist und die KFO auf dem Retainer beharrt, kann man ja wieder ein Drähtchen reinmachen. Theoretisch. Praktisch haben wir das in all den Jahren noch nicht erlebt, daß dies geschah.

Vielleicht liegt das daran, daß wir eben nicht schematisch alle Retainer rausreißen, sondern uns das genau überlegen (und mit Argumenten untermauern können). Und spätestens, wenn die Patienten merken, daß es ihnen nach Entfernung besser geht…

Eine wichtige Dimension für gute Einpassung der Zähne ist erstaunlicherweise die Symmetrie des Beckens. Bei einem asymmetrischen Beckenausgang, sei es durch Beinlängendifferenz oder aufgrund einer sogenannten ‚lumbo- sacraler Übergangsstörung‘, d.h. einer anatomischen Asymmetrie, kommt es immer wieder zu Empfindlichkeiten im Kau/Kieferbereich. Das wird dann durch Retainer noch verstärkt. Hier setzen Maßnehmen an, die die Statik beeinflussen (vgl. MB Schuhausgleich).

Eine vorbestehende Blockierung im Kopfgelenkbereich, also der oberen HWS, kann durch Retainer chronifiziert, bzw. in ihrer Beschwerde- verursachenden Wirkung verstärkt werden – auch das gilt es im Auge zu behalten.

Leider ‚tut uns der Retainer nicht immer den Gefallen‘, sofort Ärger zu machen. Dann kämen wohl auch nicht wenige von selber auf die Idee, hier etwas zu ändern. Nicht selten dauert es halt einige Zeit, bis die Kompensationsmöglichkeiten aufgebraucht sind – und erst dann gibts Ärger.

Die Brackets der vorausgegangenen KFO- Behandlung wirken ja ähnlich. Aber das muß man halt durch, es ist ja auch ein viel kürzerer Zeitraum und wir erleichtern diese temporären Beschwerden bestmöglich (Vgl. MB Nexus_Adult ).

 

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