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Das Leben ist lebensgefährlich…

…da sollte einem der Doktor helfen können. Bestmöglich und ohne Hintergedanken…

Das ist ja immer eine sehr anrüchige Geschichte: man verkündet große Prinzipien und hehre Ziele – aber ob sich der so Auftretende auch an die selbstgesetzten Spielregeln hält – wer vermag das zu beurteilen?

Nun, einiges kann man schon per Augenschein überprüfen. Im Falle unserer Praxis zum Beispiel, dass wir keinerlei Werbemittel rumliegen haben. Vom Krankenblatt, das selber bei der Druckerei gekauft ist und sich nicht über Werbeaufdrucke finanziert bis zum Kugelschreiber, den wir auch ganz brav im Büromittelladen erstanden haben.

Ich war – spontan mich anmeldend – zwei Jahre zahlendes Mitglied bei Mezis. Eigentlich ist die Aussage dieses Clubs vernünftig: jeder Arzt sollte in der Tat sein Essen selber zahlen und sich nicht von Pharmavertretern aushalten lassen. Aber muß man dazu irgendwo Mitglied sein? Man kann sich dann das Mitglieds- Zertifikat an die Wand hängen, o.k., aber wozu? Also bin ich wieder ausgetreten und mache das wie vorher auch selber.

In all den Jahren der selbstständigen Praxis habe ich nicht einen Pharmavertreter empfangen. Wenn sich das rumspricht kommen sie schon gar nicht. Um so besser. Auch irgendwelche ‚Zuschüsse‘ zu Kongreßreisen hab ich immer vermieden. Das ist noch keine Garantie dafür, dass man als Arzt völlig unparteiisch und nur am Patientenwohl orientiert Medikamente und Hilfsmittel verordnet – aber es hilft. Ein paar Dinge haben wir selber im Lauf der Jahre unter die Patienten zu bringen versucht und auch da muß man selbstkritisch sein und die Patienten vor dem eigenen Überschwang schützen.

Ziel allen ärztlichen Handelns sollte sein, sich und seinen Beruf überflüssig zu machen. Wir wissen wohl, dass das unmöglich ist, aber das muß uns ja nicht davon abhalten, dies Unmögliche zu (ver-)suchen. Deshalb liegt der Schwerpunkt bei unserer Arbeit in der Prävention und dem Suchen nach einem Gleichgewicht gesunden Lebens für die uns anvertrauten kleinen und erwachsenen Patienten.

Eine prägende Erinnerung war vor vielen Jahren ein Gepräch mit einem Patienten meines Vaters (der auch Arzt war). Dieser Patient sagte mir: „Wenn man zu Ihrem Vater geht weiß man, dass man sich und sein Leben ändern muß.“ Das Vertrauen, das aus diesem Satz spricht drückt einen Anspruch aus, unter dem man leicht zusammenklappen kann. Aber Solches anzustreben gibt einem die Motivation, morgens um halb acht in der Praxis zu stehen. Vor allem für die Kinder, aber auch für die Erwachsenen.

Dabei sollte man die Rolle der Medizin im engeren Sinne nicht überschätzen. Klaus Michael Meyer-Abich, ein Physiker und Philosoph, sagte kürzlich: „Wahrscheinlich sterben viel mehr Menschen an Einsamkeit als an dem Krebs, der schließlich hinzukommt. Alle Krankheiten sind ursprünglich psychosomatisch, nämlich entweder durch das persönliche Verhalten oder durch die Verhältnisse bedingt, unter denen man sich konsequenterweise pathogen verhält.“(Quelle)

Auch wir sind als Ärzte in dem Zwiespalt, mit unserer Arbeit unser Geld zu verdienen und andererseits dieses finanzielle Interesse im konkreten Moment keine Rolle spielen zu lassen. Man kann sich nur bemühen und sich dieser Gefahr bewußt sein – mehr ist nicht menschenmöglich.

Nehmen Sie uns beim Wort – ein Grund, das hier aufs Internet zu tun ist ja, sich selber unter Druck zu setzen, sich auch an diesen Anspruch zu halten.

„Medicine, always fallible and often absurd, ist the science of uncertainty and an art of probability“

sagte der kanadische Arzt W.Osler schon vor vielen Jahren. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen….

HBie

Köln/Antwerpen

im Februar 2011

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